Klar sehen – ein Ziel weltweit
Der Graue Star ist die häufigste Erblindungsursache weltweit: 17 Millionen Menschen können deshalb nicht sehen. Bei uns tritt der Graue Star vor allem im Alter auf. Es sind aber auch Kinder betroffen, vor allem in den Ländern des globalen Südens. Doch der Graue Star kann durch eine Operation geheilt werden. Viele Familien in armen Regionen können sich den Eingriff aber nicht leisten. Das bedeutet für die Kinder meist ein Leben im Abseits. Viele von ihnen können nicht zur Schule gehen, geschweige denn später aktiv am Berufsleben teilnehmen. Dabei ist Früherkennung gerade bei Kindern so wichtig, denn nur wenn der Graue Star bei ihnen rechtzeitig operiert wird, lernt ihr Gehirn noch sehen.
Die Christoffel-Blindenmission (CBM) und das Deutsche Komitee zur Verhütung von Blindheit (DKVB) klären bei der Woche des Sehens unter dem Motto „Klar sehen – ein Ziel weltweit“ darüber auf, was es für Menschen in den ärmsten Regionen der Welt bedeutet, blind zu sein. Um ihnen zu helfen, sorgen die beiden Organisationen für die Ausbildung von Augenärztinnen und Augenärzten in den Projektländern, unterstützen Krankenhäuser und Augenoperationen.
Von diesem Engagement profitierte auch der zehnjährige Josué aus dem Kongo. Er erblindete in frühester Kindheit und seine Mutter lebte in ständiger Angst, dass ihrem Sohn etwas Schlimmes zustoßen könnte. Da die Familie in einem Elendsviertel der Hauptstadt Kinshasa lebt, ist die Umgebung für ein blindes Kind besonders gefährlich: verschmutzte Bäche, Müllberge, rutschige Pfade sind allgegenwärtig. Doch Josué hatte Glück: Eine Sozialarbeiterin suchte für die St.-Joseph-Augenklinik gezielt nach blinden Kindern, um ihnen mit einer Operation zu helfen. Die Christoffel-Blindenmission (CBM) fördert das Krankenhaus. Augenarzt Dr. Janvier Kilangalanga operierte dort die Augen des Jungen. Schon am nächsten Tag wird Josué der Verband abgenommen. Zielsicher greift er nach einem Ball und spielt damit vergnügt. Josué kann endlich sehen!