Glaukom (Grüner Star)

Das Glaukom ist eine chronische Augenerkrankung, die schmerzlos beginnt – aber unbehandelt zur Erblindung führen kann. Etwa eine Million Menschen in Deutschland sind betroffen – Tendenz steigend. 

Der Begriff „Glaukom“ (Grüner Star) beschreibt eine Gruppe von Erkrankungen, bei denen der Sehnerv nach und nach abstirbt. Das Gefährliche daran: Die Erkrankung beginnt meist unbemerkt.

Laut Gutenberg-Gesundheitsstudie (Gutenberg Health Study - GHS beträgt in Deutschland bezogen auf die Gesamtbevölkerung der Anteil der Menschen mit Glaukom 1,12 Prozent (also 923.000 Betroffene).

Augenkrankheiten – Zahlen für Deutschland

 

So sehe ich - mit Glaukom

Symptome und Verlauf

  • Erste Ausfälle betreffen das Gesichtsfeld – nicht die Sehschärfe.
  • Darin liegt eine große Gefahr bei der Teilnahme am Straßenverkehr. Der Eindruck „rechts alles frei“ kann trügerisch sein: Das Gehirn ergänzt die fehlenden visuellen Informationen „aus Erfahrung“.
  • Es treten Ausfälle am Rande des Gesichtsfeldes auf, wo sie den Betroffenen über lange Zeit nicht auffallen
  • Die zentrale Sehschärfe geht erst im Spätstadium verloren.
  • Bleibt das Glaukom unbehandelt, kann es zur Erblindung führen.

Ein Glaukom lässt sich nicht heilen, aber gut behandeln – je früher, desto besser. Ziel der Therapie ist es, den Augeninnendruck zu senken. Dies geschieht meist durch Augentropfen, bei Bedarf auch mit Laser oder durch operative Verfahren.

Wichtig: Die Therapie kann nur wirken, wenn sie konsequent durchgeführt wird – dazu gehört auch die regelmäßige augenärztliche Kontrolle.

Seheindruck mit Glaukom

Beispiel für einen Seheindruck mit Diabetischer Netzhauterkrankung. 
 

Ursachen und Risikofaktoren

Ein zentraler Risikofaktor ist ein erhöhter Augeninnendruck, doch auch bei normalem Druck kann ein Glaukom auftreten („Normaldruckglaukom“). Weitere Risikofaktoren:

  • Alter (ab ca. 40 Jahren steigt das Risiko)
  • Glaukom-Erkrankung in der Familie
  • starke Kurzsichtigkeit
  • niedriger Blutdruck, Durchblutungsstörungen
  • bestimmte Medikamente (z. B. Kortison)
  • Diabetes (bei bestehenden Augenveränderungen)

Früherkennung schützt das Sehen

Ein Glaukom kann nur durch eine augenärztliche Untersuchung erkannt werden. Empfohlen werden regelmäßige Glaukom-Checks ab 40 Jahren, besonders bei Risikofaktoren.

Zur Untersuchung gehören u. a.:

  • Messung des Augeninnendrucks
  • Betrachtung des Sehnervenkopfs (Papille)
  • Gesichtsfelduntersuchung
  • ggf. bildgebende Verfahren wie OCT oder HRT

Hinweis: Die Glaukom-Früherkennung ist keine Kassenleistung – außer bei begründetem Verdacht.

Leben mit grünem Star

Viele Betroffene berichten von Verunsicherung, Ängsten oder praktischen Problemen im Alltag. Doch es gibt Hilfe:

  • Selbsthilfegruppen bieten Austausch, Verständnis und praktische Tipps.
  • Hilfsmittel und Alltagshilfen können die Lebensqualität verbessern.
  • Eine positive Lebenseinstellung hilft, mit der chronischen Erkrankung umzugehen.

Reden hilft – besonders mit anderen Betroffenen

Für viele ist es nicht leicht, über ihre Sorgen, Ängste und Herausforderungen zu sprechen. Dennoch ist das offene Gespräch ein wichtiger Schritt, um mit der Erkrankung umzugehen.

Anderen Betroffenen gegenüber fällt das oft leichter. Der Austausch mit Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, kann Verständnis und emotionale Unterstützung bieten, Hoffnung geben und praktische Tipps und neue Möglichkeiten aufzeigen.
 

Die Partner der Woche des Sehens: