Alles im Blick?! - Die Dokumentation der Woche des Sehens 2022
Inhalt
1. Vorwort
2. Schirmherrin Gundula Gause
3. Thema und Motiv
4. Schwerpunkte 2022
5. Zentrale Aktion
6. Veranstaltungen
7. Partner der Woche des Sehens
8. Förderer und Sponsoren
9. Organisation
10. Elemente der Kampagne
11. Fazit und Ausblick
Wenn Sie die Dokumentation als Datei zugeschickt bekommen möchten, wenden Sie sich an info. Wir schicken Ihnen gerne das Dokument zu. @ woche-des-sehens .de
1. Vorwort
Bereits seit 2002 sensibilisiert die Woche des Sehens jährlich eine breite Öffentlichkeit für ihre übergeordneten Ziele Blindheit verstehen undBlindheit verhüten. Die bundesweite Kampagne fand auch in im Jahr 2022 vom 8. bis 15. Oktober statt. Die Kampagnenwoche beinhaltet den "Welttag des Sehens", der immer am zweiten Donnerstag im Oktober stattfindet, und endet mit dem "Internationalen Tag des weißen Stocks" am 15. Oktober.
Unter dem Motto Alles im Blick?! wiesen wir in vielen analogen und digitalen Aktionen auf die Bedeutung guten Sehvermögens hin. Wir machten auf die Ursachen vermeidbarer Blindheit aufmerksam und gingen auf die Situation blinder und sehbehinderter Menschen in Deutschland und in den ärmsten Ländern der Welt ein.
Wir berichten in diesem Dokument auch über unsere zentrale Aktion des Jahres, die Besuche auf der Website und auf unseren Kanälen Facebook und YouTube.
Für den Ideenreichtum und ihr großes Engagement bedanken wir uns noch einmal ganz herzlich bei den vielen ehrenamtlichen Unterstützerinnen und Unterstützern, Akteurinnen und Akteuren und den Sponsoren, die die Kampagne möglich machten.
Wir freuen uns darauf, 2023 gemeinsam mit Ihnen in die Runde 22 der Woche des Sehens zu gehen!
Carolina Barrera und Barbara Braun
Projektkoordinatorinnen der Woche des Sehens
2. Schirmherrin Gundula Gause
Die Schirmherrin der Woche des Sehens, Gundula Gause, rief anlässlich der Aktionswoche dazu auf, gemeinsam auf die Themen Blindheit und Sehbehinderung einzugehen.
Zitat: "Jede und jeder von uns hat die Welt auf ganz eigene Weise im Blick. In der Kampagnenwoche möchte die Woche des Sehens das Sehen selbst würdigen und auf unterschiedliche Sichtweisen, auch mit Seheinschränkung, aufmerksam machen".
Der bereits traditionelle Radiobeitrag mit Frau Gause erreichte über 1 Mio. Hörer pro Stunde in 61 Ausstrahlungen.
Das vollständige Vorwort der Schirmherrin wurde in der Aktionsbroschüre und im Aktionsleitfaden 2022 veröffentlicht.
3. Thema und Motiv
Das übergeordnete Motto und Ziel der Woche des Sehens heißt Blindheit verstehen, Blindheit verhüten.
Zu diesem Motto legt die Woche des Sehens jährlich ein Thema mit einem entsprechenden Bildmotiv fest. Dieses Bild repräsentiert die Aufklärungskampagne über das ganze Jahr hinweg und dient dazu, die verschiedenen Aktionen unserer Unterstützerinnen und Unterstützer und aller Aktiven unter einem Dach zu vereinen.
4. Themenschwerpunkte 2022
Unter dem Motto Alles im Blick?! beleuchteten wir in der Woche des Sehens 2022 die Themen Blindheit, Sehbehinderung und Augengesundheit.
4.1 Alles im Blick?! Die vielen Facetten guten Sehens
"Gut sehen" – damit verbinden viele zunächst einmal: scharf sehen. Doch unsere Augen können mehr, als "nur" feinste Details wahrzunehmen. Wir sehen die Welt bei gutem Licht in bunten Farben. Dazu verhelfen uns die Zapfen, die in der Netzhaut für die Farbwahrnehmung zuständig sind. In der Dämmerung wird die Welt grau: Die Farben schwinden. Dank der anderen Netzhautzellen, der Stäbchen, können wir uns auch bei wenig Licht gut orientieren. Das Auge nimmt dann Nuancen von Helligkeitsunterschieden wahr und spielt seine Stärken in der Kontrastwahrnehmung aus. Eine weitere Facette ist das Gesichtsfeld. Wir sehen nicht nur, was sich direkt vor unserer Nase befindet, sondern bekommen "aus dem Augenwinkel" auch mit, was sich links und rechts von uns tut. Schließlich errechnet das Gehirn aus den Seheindrücken der beiden Augen ein dreidimensionales Bild.
All diese Facetten des guten Sehens setzen gesunde Augen voraus. Nur wenn sich das Zusammenspiel von Augen und Gehirn von Geburt an problemlos entwickeln kann, haben wir wirklich "alles im Blick". Augenkrankheiten, eine Fehlsichtigkeit oder auch Schielen können verhindern, dass sich das Sehen überhaupt richtig entwickelt. Deshalb sollte schon bei Kindern überprüft werden, ob alles in Ordnung ist.
4.2 Alles im Blick?! – Aktiv auch mit Seheinschränkung
Niederschmetternd – so empfinden es Menschen, wenn sie eine negative ärztliche Diagnose erhalten. Das gilt ganz besonders, wenn es um den wichtigsten Sinn des Menschen geht, das Sehen. Wer sich mit einer nicht therapierbaren Augenkrankheit auseinandersetzen muss, ist oft regelrecht gelähmt. Ein erfülltes und aktives Leben scheint unerreichbar. Zu komplex wirken die Probleme, die mit einer gravierenden Seheinschränkung verbunden sind.
Hier setzen die Angebote der Selbsthilfe an. Das Prinzip ist so simpel wie effektiv: Beratung von gleich zu gleich. Wenn Ratsuchende und Beratende ähnliche Erfahrungen teilen, sind Wege schneller gefunden, auf denen es weitergehen kann – privat wie auch im Berufsleben.
Parallel ist die Selbsthilfe auch als Interessenvertretung aktiv und setzt sich dafür ein, dass sehbehinderten und blinden Menschen nicht unnötig Steine in den Weg gelegt werden. Die Barrieren sind dabei unterschiedlichster Art – vom E-Roller, der, achtlos auf den Gehweg geworfen, zur gefährlichen Stolperfalle wird, bis zur App für Videokonferenzen, die so programmiert wurde, dass Menschen mit Seheinschränkung sie nicht nutzen können.
4.3 Alles im Blick?! Wo eine Brille die Welt bedeutet
Hierzulande ist eine Brille eine Selbstverständlichkeit, oft sogar ein modisches Accessoire. Ohne sie wären wir sehr eingeschränkt. Für mehr als 800 Millionen Menschen weltweit ist das bittere Realität: Sie sehen schlecht, weil sie keine Brille haben. Diese Menschen leben überwiegend in den ärmsten Regionen der Welt. Die Christoffel-Blindenmission (CBM) und das Deutsche Komitee zur Verhütung von Blindheit (DKVB) klären bei der Woche des Sehens über die Situation der 800 Millionen Menschen auf. Und sie sorgen vor Ort dafür, dass es Fachkräfte gibt, die eine Fehlsichtigkeit und ihre Ursache feststellen können und den Menschen mit einer Brille neue Lebensqualität schenken.
Davon profitierte auch die sechsjährige Cathleen aus Tansania. Sie trägt mit Stolz und Freude ihre Brille. Denn als Cathleen zwei Jahre alt war, konnte sie noch immer nicht laufen und Dinge greifen, nur, weil sie nicht gut sah. Ihre Mutter war arm. Erst im CBM-geförderten Augenkrankenhaus KCMC konnte Cathleen untersucht und behandelt werden. Für arme Familien ist das kostenlos.
Die Ärzte diagnostizierten bei Cathleen den Grauen Star. Er trübte ihr die Sicht. Eine Operation konnte dem Mädchen helfen. Und mit ihrer Brille wird sie demnächst sogar lesen lernen. Die meisten Menschen benötigen nach einer solchen Operation eine Brille. Der Eingriff beseitigt zwar die Trübung, die der Graue Star verursacht, doch zum Lesen, zum Beispiel, bedarf es trotzdem meist einer Brille, in einigen Fällen auch für das Sehen in die Ferne.
Auf dem Heimweg vom Krankenhaus entdeckte das Mädchen ein Flugzeug am Himmel. Seitdem steht ihr Berufswunsch fest: Pilotin will sie werden, damit sie die Welt mal von da oben sehen kann. Mittlerweile ist Cathleen sechs Jahre alt. Ihre Mutter geht wieder Geld verdienen, seit die Kleine sieht. Das reicht dann auch vielleicht für ein Leben, in dem Cathleen zur Schule gehen, studieren und – wer weiß – sogar Pilotin werden kann. Dann wird das Mädchen die Welt neu entdecken, so wie sie es erstmals mit ihrer Brille konnte. Für Cathleen bedeutet ihre Brille schon heute die Welt.
5. Zentrale Aktion: Die Woche des Sehens ging auf die Straße!

Vom 6. bis 15. Oktober ging die Woche des Sehens in sechs Städten "auf die Straße", in Berlin, Magdeburg, Köln, Marburg, Mainz und München.
Dort stellten die Organisatorinnen und Organisatoren an belebten Orten Bilderrahmen mit Simulationsfolien auf, die 10% Sehvermögen (Katarakt), Altersabhängige Makula-Degeneration (AMD) und Retinitis Pigmentosa (RP) simulierten. Der Blick durch die Rahmen richtete sich auf eine Sehenswürdigkeit. Wer hindurchschaute, erhielt einen Eindruck, wie Menschen mit Sehbehinderung ihre Umwelt wahrnehmen.
In allen sechs Städten wurden von der Woche des Sehens auch Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft eingeladen, ihre Stadt einmal aus einer anderen Perspektive in Augenschein zu nehmen. Unsere Schirmherrin Gundula Gause war selbstverständlich auch dabei und unterhielt sich freundlich mit den Passanten, Organisatorinnen und Organisatoren.
6. Veranstaltungen
Die Aktionen im Rahmen der Kampagnenwoche stellen den Kern der Woche des Sehens dar. Sie sollen die Teilnehmenden für die Belange sehbehinderter und blinder Menschen sensibilisieren und rund ums Auge informieren.
In diesem Jahr fanden 450 Aktionen statt wie zum Beispiel Vorträge, Mitmach-Aktionen und Tage der offenen Tür. 13 Veranstaltungen davon waren Online-Aktionen. Zusätzlich legten rund 200 Organisatorinnen und Organisatoren Material der Woche des Sehens in ihren Institutionen aus. Alle der insgesamt 650 Organisatorinnen und Organisatoren erhielten über unser Koordinationsbüro kostenfreies Aktionsmaterial.
Über 200 der genannten Aktionen fanden kurz vor oder während der Kampagnenwoche statt. Sie wurden in unserem bundesweiten Veranstaltungskalender online veröffentlicht.
Wir stellen Ihnen einige der vielfältigen Veranstaltungen der diesjährigen Aktionswoche vor:
Woche des Sehens an den ViDia Kliniken Karlsruhe
Am Freitag, 14.10.2022 stand die Veranstaltung in der Augenklinik der St. Vincentius-Klinik ganz im Zeichen moderner Katarakt-Chirurgie.
Prof. Dr. med. Wolfgang Lieb und seine Mitarbeitenden erklärten, wie Patientinnen und Patienten durch die Operation des Katarakts (Grauer Star) wieder zur vollen Sehschärfe kommen und das mitunter auch ganz ohne Folgebrille.
Die Aktion wurde von der Augenklinik St. Vincentius in Partnerschaft mit dem Badischen Sehbehinderten- und Blindenverband e.V. (BBSB) sowie der Selbsthilfegruppe Blickpunkt e.V. organisiert.
Aktionswoche in Ravensburg
Der Landkreis Ravensburg beteiligte sich vom 6. bis 14. Oktober mit mehreren Veranstaltungen an der „Woche des Sehens". Gemeinsam mit dem Netzwerkpartner INIOS (Inklusion in Oberschwaben), dem Blinden- und Sehbehindertenverband Württemberg e. V. und dem Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum Sehen in Baindt wurden unter anderem eine Ausstellung mit Vernissage, Stadtführungen und interaktive Vorträge angeboten.
Fachtag in Stendal
Der Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen-Anhalt e.V. (BSVSA) organisierte einen Fachtag am 12.10.2022. Dabei waren Eltern blinder und sehbehinderter Kinder aus den Bereichen Frühförderung und Jugendhilfe sowie der Pflege anwesend. Während des Fachtages wurden sowohl Fachvorträge als auch Workshops zu den Themen persönliches Budget, Frühförderung für blinde und sehbehinderte Kinder und zum Erschließen von taktilen Grafiken mit Hilfe des Tactonom Readers [1]) angeboten.
Die Teilnehmenden hatten die Möglichkeit, sich während eines Speeddatings über die Angebote der Blickpunkt-Auge-Beratung, des Deutschen Zentrums für barrierefreies Lesen, des Beratungsmobils des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Sachsen-Anhalt und zur medizinisch-taktilen Brustuntersuchung zu informieren.
[1]) Tactonom Reader: Ein neues Hilfsmittel, mit dem blinde und sehbehinderte Menschen Zugang zu grafischen Informationen bekommen können, durch die Verbindung von Tastsinn und Spracherklärung.
Berlin: Rote Karte für E-Roller auf Gehwegen!
Am 1. September sind neue Regeln im Berliner Straßengesetz in Kraft getreten. Da dem ABSV (Allgemeiner Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin gegr. 1874 e. V.) die Regelungen des Senats nicht weit genug gegangen sind, um den Roller-Vandalismus zu beenden, hat der Verein erstmals in der Vereinsgeschichte eine Verbandsklage erhoben.
In der Woche des Sehens vom 8. bis 15. Oktober haben Mitglieder des Vereins ihr Anliegen mit einer Aktion vorangetrieben und falsch abgestellten E-Rollern die rote Karte gezeigt – mit großer Resonanz in der Öffentlichkeit. Mitglieder des Vorstandes waren mehrfach in Radio- und Fernsehbeiträgen vertreten. Auch in den sozialen Medien hat die Aktion für eine hohe Aufmerksamkeit gesorgt.
Die Aktion wurde von Mitgliedern des Vereins, von Berlinerinnen und Berlinern sowie vom Deutschen Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf e. V., Bezirksgruppe Berlin-Brandenburg, Fuss e. V. und der Woche des Sehens unterstützt.
Gelebte Inklusion zur Woche des Sehens in Nürnberg
Der Bayerische Blinden- und Sehbehindertenbund e.V. (BBSB), dasBildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte Nürnberg e.V. (BBS), die Nürnberger Wohn- und Werkstätten für Blinde und Sehbehinderte, das Blindeninstitut Rückersdorf und PRO RETINA organisierten ein Konzert und eine Ausstellung am 14. Oktober in der St. Marthakirche in Nürnberg.
Mit dem gut besuchten Konzert der blinden Sopranistin Gerlinde Sämann und der Ausstellung "Schwarze Erde" der Bildhauerin Michaela Biet konnte die Absicht der Woche des Sehens, auf die Belange blinder und sehbehinderter Menschen, aber auch auf ihre Leistungen und Fähigkeiten hinzuweisen, bestens umgesetzt werden.
7. Partner der Woche des Sehens
Die Woche des Sehens ist eine gemeinschaftliche Initiative von sieben Verbänden, Selbsthilfegruppen und international tätigen Entwicklungshilfeorganisationen, die sich mit den Themen Blindheit und Sehen befassen und sie aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten. Die Partner tragen die Kampagne ideell und finanziell.
CBM Christoffel-Blindenmission Christian Blind Mission e. V.
Die Christoffel-Blindenmission (CBM) zählt zu den international führenden Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit. Sie unterstützt Menschen mit Behinderungen in den ärmsten Ländern der Welt – und das seit mehr als 110 Jahren. Gemeinsam mit ihren lokalen Partnern sorgt sie dafür, dass sich das Leben von Menschen mit Behinderungen grundlegend und dauerhaft verbessert. Sie leistet medizinische Hilfe und setzt sich für gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe ein. Ziel ist eine inklusive Welt, in der Menschen mit und ohne Behinderungen ihre Fähigkeiten einbringen können und niemand zurückgelassen wird. Im vergangenen Jahr förderte die CBM 460 Projekte in 48 Ländern.
www.cbm.de · Telefon: (0 62 51) 131-131
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)
Als Zusammenschluss der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe koordiniert der DBSV das bundesweite Handeln und Auftreten von 19 Landesvereinen. Ziel des DBSV ist es, die Lebenssituation der Augenpatientinnen und -patienten und der ca. 1,2 Millionen blinden und sehbehinderten Menschen in Deutschland nachhaltig zu verbessern. Speziell für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen oder mit Erkrankungen, die zu einem Sehverlust führen können, hat der DBSV das qualitätsgesicherte Beratungsangebot „Blickpunkt Auge – Rat und Hilfe bei Sehverlust“ entwickelt.
www.dbsv.org und www.blickpunkt-auge.de · Telefon: (030) 28 53 87-0
Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e. V. (BVA)
Der BVA vertritt die fachlichen und berufspolitischen Belange der deutschen Augenärzte und vermittelt augenärztliche Kompetenz in der Öffentlichkeit.
Der Augenarzt ist der erste Ansprechpartner bei allen Formen einer Sehschwäche. Dank modernster Diagnostik ist er am ehesten in der Lage, die Ursachen einer drohenden Erblindung festzustellen, und kann diese in vielen Fällen verhüten und die bestmögliche Therapie vorschlagen.
www.augeninfo.de ·Telefon: (02 11) 4 30 37-00
Deutsches Komitee zur Verhütung von Blindheit e. V. (DKVB)
Das DKVB besteht als Verein seit 1980. Mitglieder sind Augenärzte, Vertreter von Blindenverbänden und Nichtregierungsorganisationen sowie Einzelpersonen, deren Ziel die weltweite Blindheitsverhütung ist. Vorstand und Mitglieder arbeiten ehrenamtlich.
www.dkvb.org · Telefon: (02 03) 37 62 25 oder (0 23 82) 80 61 83
Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft e. V. (DOG)
Die DOG ist die medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft für Augenheilkunde in Deutschland. Ihr Ziel ist die Förderung der Ophthalmologie
vor allem in den Bereichen Wissenschaft und Forschung. Mit über 8.000 Mitgliedern zählt sie zu den bedeutendsten medizinischen Fachgesellschaften in Deutschland. Gegründet wurde die DOG 1857 in Heidelberg. Sie ist damit die älteste medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft der Welt. Ein besonderes Anliegen der Gesellschaft ist die Bekämpfung vermeidbarer Erblindung und ihrer Ursachen.
www.dog.org · Telefon: (0 89) 55 05 76 80
Deutscher Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf e. V. (DVBS)
Der DVBS ist eine Selbsthilfeorganisation blinder und sehbehinderter Menschen, die trotz ihrer Behinderung selbstbestimmt leben und beruflichen Erfolg haben wollen. Er vertritt ihre Interessen in sozialen, beruflichen, rechtlichen und kulturellen Belangen, vor allem in Fragen der Aus- und Weiterbildung, der Rehabilitation und des Berufs, und fördert so ihre gesellschaftliche Teilhabe.
www.dvbs-online.de · Telefon: (0 64 21) 94 88 80
PRO RETINA Deutschland e. V. (PRO RETINA)
PRO RETINA ist die Selbsthilfevereinigung der Menschen mit Netzhautdegenerationen. Dies umfasst die Krankheitsbilder Retinitis Pigmentosa, Makula-Degeneration, das Usher-Syndrom und seltene Formen der Netzhautdegeneration. Die 6.500 Mitglieder sind in 60 Regionalgruppen und Fachgruppen organisiert. Neben der Patientenberatung steht die Förderung der Forschung im Vordergrund.
www.pro-retina.de · Telefon: (02 28) 227 217 0
8. Förderer und Sponsoren
Finanziert wurde die Woche des Sehens 2022 durch die Beiträge der sieben Partner sowie durch Förder- und Sponsorengelder.
- Die Aktion Mensch förderte die Woche des Sehens bereits zum siebzehnten Mal.
- Die Carl Zeiss Meditec AG ist langjähriger Sponsor.
9. Organisation
Die Organisation der Woche des Sehens ist verteilt auf drei Zuständigkeitsebenen. Die Vorstandsebene setzt sich aus den Geschäftsführungen aller Partner der Kampagne zusammen. Der Vorstand trifft sich mindestens einmal im Jahr zur Vollversammlung. Hier wird über die strategische Ausrichtung der Aktionswoche wie z. B. Schwerpunkte, übergreifende Aktionen und Finanzierungsmöglichkeiten entschieden.
Eine Koordinationsgruppe, die aus Vertreterinnen und Vertretern der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit aller Partner besteht, ist für die operative Umsetzung der strategischen Vorgaben verantwortlich. Ihre Aufgabe besteht darin, die Interessen der einzelnen Partner zu bündeln, die zentralen Aktionen vorzubereiten, Sponsoren zu gewinnen und die Kommunikationsmaterialien zu entwickeln.
Frau Carolina Barrera übernahm erneut die Projektkoordination der Kampagne mit Sitz beim Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) in Berlin. Die Projektkoordination bei der CBM Christoffel-Blindenmission Christian Blind Mission e. V. in Bensheim übernahm erneut Frau Barbara Braun. Beide Koordinatorinnen pflegten auch persönliche Kontakte zu Veranstalterinnen und Veranstaltern und halfen bei der Suche nach Kooperationspartnern.
Nach Abschluss der diesjährigen Kampagne widmet sich Frau Braun anderen Aufgaben bei der CBM und scheidet nach vier Jahren aus der Woche des Sehens aus. Die neue Koordinatorin ist Theresa König.
10. Elemente der Kampagne
Die Woche des Sehens stellt Veranstalterinnen und Veranstaltern von regionalen Aktionen jedes Jahr kostenloses Aktions- und Informationsmaterial zur Verfügung.
10.1 Material-Angebot
Folgendes Material konnten Veranstaltende 2022 kostenfrei bestellen:
• Plakate, Handzettel und Broschüren mit Thema/Bildmotiv der Kampagne 2022
• Postkarten "Bitte Weg frei!"
• USB-Stick mit Mustervorträgen und -Pressemitteilungen
• Broschüre "Sehen und Sehverlust in Deutschland"
• Plakat "Sehbehinderung – was heißt das?"
• Simulationsbrillen für Katarakt (10 % Sehkraft), Retinitis Pigmentosa (RP), Altersabhängige Makula-Degeneration (AMD) und Diabetische Retinopathie (DR)
• Tastsäckchen und Fähnchen
10.2 Versand der Materialien
Die kostenfreien Materialien für Veranstaltungen oder zum Auslegen in der Praxis und anderen Einrichtungen wurden ab August an die Organisatorinnen und Organisatoren versandt. Hauptsächlich über ein Online-Formular, das auf der Website der Woche des Sehens bereitsteht, war es möglich, bei Anmeldung der Aktionen das gewünschte Material anzufordern. Ein Material-Basispaket und individuelle Zusammenstellungen konnten online oder per E-Mail über die Projektkoordination in Berlin bestellt werden.
2022 wurden über 650 Material-Pakete versandt, die von den Bestellern individuell zusammengestellt wurden.
10.3 Teilnehmermotivation
In Rundschreiben und über interne Publikationen haben wir die Mitglieder der einzelnen Partnerorganisationen aufgerufen, sich aktiv an der Woche des Sehens zu beteiligen. Durch persönliche Anschreiben haben wir weitere Interessierte zur Teilnahme an der Aktionswoche eingeladen. Die Pflege persönlicher Kontakte und Beratung per E-Mail und Telefon motivierten potenzielle Veranstalterinnen und Veranstalter. Der bereitgestellte Aktionsleitfaden informierte über die Themen der Kampagne und bot Tipps für Veranstaltungen und ihre Durchführung.
10.4 Pressearbeit
Die seit 2021 komplett überarbeitete Presseseite www.woche-des-sehens.de/presse steht für Journalistinnen und Journalisten zur Verfügung. Unser umfangreiches Angebot an Pressetexten und -bildern wurde unter den drei fachlichen Kategorien "Augenerkrankungen", "Leben mit Blindheit und Sehbehinderung in Deutschland" und "Blindheit und Sehbehinderung weltweit" gegliedert, um die Suche zu erleichtern. Ergänzt werden diese drei Bereiche durch die Kategorie "Neuerscheinungen", die unsere jüngsten Texte und Bilder enthält. Unser Audiomaterial und das Interview mit unserer Schirmherrin Gundula Gause runden unser Presseangebot ab.
Medienresonanz
Die Medienresonanz der Woche des Sehens war 2022 von Berichten über den Krieg in der Ukraine und auch noch von der Präsenz der Corona-Pandemie in allen Pressebereichen (Print, TV, Radio und Internet) beeinflusst. Dennoch konnten wir die Themen Augengesundheit, Blindheit und Sehbehinderung in den Medien platzieren. Redaktionen und Anzeigenabteilungen informierten wir im Mai mit der ersten Vorankündigung über den Termin und die Themen der diesjährigen Aktionswoche. Die zweite Vorankündigung folgte im August. Sie erinnerte an den Termin und ging nochmals auf die Kampagnenthemen ein. Zudem wies sie auf das neue digitale Angebot zum Kampagnenstart wie auch auf aktuelle Texte und Bilder auf der neu gestalteten Presse-Website hin.
Folgende Pressemeldungen wurden veröffentlicht:
- 17.03.Ohren auf und los – Inklusives Online-Spiel "Blind zum Bus"
- 16.05. Vorankündigung Woche des Sehens 2022
- 09.08. Vorankündigung Woche des Sehens 2022
- 29.09. Sehenswürdigkeiten mit anderen Augen sehen – Aktion zu Sehbehinderung in sechs deutschen Städten
- 10.10. Alles im Blick – detailreich, in Farbe und in 3D
- 11.10. Zum Welttag des Sehens am 13. Oktober: Wo eine Brille die Welt bedeutet
- 13.10. Captchas und Barrierefreiheit
Printmedien
Im Printbereich erreichten wir in diesem Jahr eine Auflagenzahl von rund 11.4 Millionen. Da der Krieg in der Ukraine und die Corona-Pandemie in den Medien weiterhin viel Raum einnehmen, betrachten wir diese Zahl wie auch die Anzahl der Beiträge von 673 durchaus als Erfolg.
TV
Auch im TV-Bereich überlagerten andere Themen die Gesundheitsthemen stark. Dennoch gab es in diesem Jahr 5 TV-Beiträge zur Woche des Sehens. Sie wurden von NDR, SWR und MDR ausgestrahlt.
Hörfunk
Über die Woche des Sehens 2022 gab es Berichte in verschiedenen öffentlich-rechtlichen Sendern, zum Beispiel beim NDR, MDR, WDR, SWR und HR. Auch private Sender mit hoher Einschaltquote berichteten über die Kampagnenwoche, unter anderem Antenne Bayern, Hit Radio FFH, radioeins und big FM national. Insgesamt erreichten wir damit rund 6.4 Millionen Hörerinnen und Hörer
Sendefertige Beiträge (Radio-Kit)
Auch 2022 produzierten wir drei sendefertige Hörfunkbeiträge, die sich tiefergehend mit den einzelnen Themensträngen der Aktionswoche befassten.
Erfreulicherweise stellte sich zudem die Schirmherrin der Woche des Sehens, Gundula Gause, erneut für ein Interview zur Verfügung, aus dem ein vierter Beitrag entstand. Obwohl die Corona-Pandemie in den Sendern noch sehr präsent war, erzielten wir in diesem Jahr insgesamt 311 Ausstrahlungen. 116 Sender nahmen mindestens einen der vier Beiträge ins Programm.
Radiobeiträge 2022 | Ausstrahlungen | Zuhörende pro Stunde |
Gundula Gause zur Woche des Sehens | 61 | 1.096.704 |
Beitrag der Augenmedizin | 62 | 1.106.704 |
Beitrag der Selbsthilfeorganisationen | 123 | 1.365.824 |
Beitrag der Entwicklungszusammenarbeit | 65 | 2.845.704 |
Gesamt | 311 | 6.414.936 |
Online
Ca. 500 Meldungen zur Woche des Sehens zählten wir 2022 im Online-Bereich. Dabei gehen wir davon aus, dass dazu noch zahlreiche weitere Beiträge zählen, die durch das Suchraster gefallen sind. Diese Meldungen erwähnten die Woche des Sehens zwar nicht namentlich, befassten sich aber inhaltlich mit den Themen und Zielen der Kampagne.
10.5 Internet-Auswertung
Die Website der Woche des Sehens stellt eine wichtige ganzjährige Informationsplattform zu den Kernthemen der Kampagne dar. Den Besucherinnen und Besuchern bieten wir dort neben detaillierten Informationen zu Augengesundheit, Blindheit und Sehbehinderung in Deutschland und weltweit auch fundiertes Hintergrundwissen und Kennzahlen zur Thematik an.
Wie in den Vorjahren konnten Organisatorinnen und Organisatoren von Aktionen im Rahmen der Aktionswoche über die Website schnell und einfach kostenfreies Aktionsmaterial bestellen und Veranstaltungen anmelden. Zudem erhielten sie nützliche Tipps für die Planung und Durchführung ihrer Aktionen. Im downloadbaren Aktionsleitfaden stellten wir 2022 noch mehr Beispiele für mögliche Aktionen vor als in den Vorjahren. Damit wollten wir besonders auch neuen Akteuren die Durchführung einer eigenen Veranstaltung erleichtern. Über die Postleitzahlen-Suchfunktion des Veranstaltungskalenders konnten Interessierte Aktionen in der Nähe ihres Wohnorts leicht finden. Auch Online- und Telefon-Aktionen waren im Kalender eingetragen.
Besuche auf www.woche-des-sehens.de
Um den Aufbau und das Angebot unserer Website fortlaufend zu verbessern, untersuchten wir unseren Internetauftritt mithilfe von Google Analytics. Dieses Werkzeug hat leider vom 3. Juni bis 15. September nicht funktioniert. Aus diesem Grund können wir nachfolgend nur Teil-Ergebnisse vorstellen.
Die Zahl der Besucherinnen und Besucher unserer Website ist im Vorjahresvergleich gesunken und lag bei rund 11.000. Dies führen wir in erster Linie darauf zurück, dass die noch anhaltende Pandemie-Situation eine gewisse Übersättigung an digitalen Angeboten hervorgebracht hat. Die permanente Notwendigkeit, viele berufliche oder private Dinge online zu erledigen, mag zudem die Bereitschaft gesenkt haben, noch zusätzliche Zeit online zu verbringen. Noch ein Grund für die gesunkene Zahl der Besucher könnte darin zu suchen sein, dass unsere zentrale Aktion in diesem Jahr nicht online, sondern auf der Straße stattfand.
10.6 Social-Media-Auswertung
Die Woche des Sehens erfreut sich im Bereich Social-Media weiterhin großer Beliebtheit. Auf Facebook verzeichnet die Kampagnenwoche inzwischen über 2.600 Abonnements. Wöchentlich stellen wir Neuigkeiten und Informationen über aktuelle Entwicklungen in den Bereichen der Augengesundheit online. Zudem informieren wir in den Beiträgen über die Situation von blinden und sehbehinderten Menschen in Deutschland und weltweit.
Jährlich veröffentlichen wir rund 60 Posts, die viele Nutzerinnen und Nutzer gerne teilen.
Youtube
Der YouTube-Kanal der Woche des Sehens stellt im Themenbereich Blindheit und Sehbehinderung inzwischen eine feste Größe dar. Interessierte finden dort ein breites Angebot an verschiedenen Videos zu den Themen der Kampagne, beispielsweise die beliebten und häufig genutzten Simulationsfilme "So sehe ich mit …" und den Informationsfilm "Sehbehinderung ist nicht gleich Sehbehinderung". Auch der Film "Chancen sehen – Risiken erkennen" steht hier zur Verfügung, ebenso die drei Einzelclips, aus denen er sich zusammensetzt.
Views der Filme zu Innovationen rund ums Auge Views Hörfilmfassung (in Klammer die Views der Hörfilmfassung)
Blinde und sehbehinderte Menschen in einer digitalisierten Welt: 4.401 (4.082)
Sehtest im Hosentaschenformat: 426 (217)
Tiefenblick dank Laserlicht: 598 (299)
Chancen sehen – Risiken erkennen (Gesamtfilm): 841 (239)
Views Simulationsfilm „So sehe ich mit …
… Katarakt“: 79.589
… AMD“: 85.240
… Glaukom“: 48.661
… Diabetischer Retinopathie“: 32.628
… Retinitis Pigmentosa“: 26.660
Sehbehinderung im Alltag (Gesamtfilm): 23.134
Views Schminktutorials
Tina Sohrab stellt sich vor: 5.074
Die perfekte Grundierung: 8.280
Das Augen-Make-up: 15.609
Der trendige Lippenlook: 4.643
Weitere Filme (in Klammern Hörfilmfassung)
Sehbehinderung ist nicht gleich Sehbehinderung: 18.940 (981)
Woche des Sehens – 60 Se(h)kunden: 2.996
11. Fazit und Ausblick
- Bundesweit und über das ganze Jahr fanden insgesamt rund 650 Veranstaltungen statt. Darunter 450 Ausstellungen, Filmvorführungen, Fachvorträge, Schulaktionen usw. und 200-mal wurde Material ausgelegt.
- 18 Aktionen haben wir mit finanzieller Förderungunterstützt.
- Die Woche des Sehens ging in diesem Jahr mit der Zentralen Aktion auf die Straße und sensibilisierte Passanten, in dem sie durch Bilderrahmen auf Sehenswürdigkeiten schauten. Die Bilderrahmen hatten Folien, die drei Erkrankungen simulierten: Katarakt, RP und AMD.
Dazu gab es für die Passanten eine Postkarte, die eine Folie zur Katarakt-Simulation zum Durchschauen enthielt.
- Die Filme der Woche des Sehens sind weiterhin sehr beliebt und werden für Vorträge und Unterricht genutzt.
- Auf unserer Website bieten wir ganzjährig Informationen und Tipps rund um unsere Kernthemen an.
2023 findet die 22. Woche des Sehens vom 8. bis 15. Oktober mit dem Thema "Augen als Fenster zur Welt" statt.
Die Partner der Woche des Sehens:






