Glaukom (Grüner Star)

Rechtzeitig erkannt, lässt sich die Krankheit ausbremsen und Erblindung verhindern

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Das Glaukom (Grüner Star) ist neben der Altersabhängigen Makula-Degeneration (AMD) und der Diabetischen Retinopathie (Diabetes-bedingte Netzhauterkrankung) eine der häufigsten Erblindungsursachen in Deutschland. Rund 1.500 Menschen erblinden Jahr für Jahr in Deutschland aufgrund einer Glaukomerkrankung.

Etwa 923.000 Menschen in Deutschland sind am Glaukom erkrankt. Dabei ist die Dunkelziffer hoch. Denn die Patientinnen und Patienten selbst bemerken das Glaukom sehr lange nicht. Der Sehverlust schreitet langsam und schleichend voran, Ausfälle im Gesichtsfeld des einen Auges können lange Zeit durch das andere Auge ausgeglichen werden – der Patient nimmt sie nicht wahr. So kann es geschehen, dass ein am Glaukom erkrankter Autofahrer ein Kind, das plötzlich auf die Straße läuft, erst bemerkt, wenn es sich unmittelbar vor dem Auto befindet. Erst wenn bereits ein großer Teil des Sehnervs unwiederbringlich zerstört ist, bemertkt der Patient oder die Patientin selbst die blinden Flecken im Gesichtsfeld. Der „begründete Verdacht“ kommt bei ihm oder ihr erst dann auf, wenn es schon fast zu spät ist, das Sehvermögen zu retten.

Alle Behandlungen können die verlorenen Nervenfasern nicht mehr ersetzen oder wiederbeleben, sondern nur für den Erhalt der noch verbliebenen Nervenfasern sorgen. Augenärztinnen und Augenärzte können das Glaukom jedoch mit verschiedenen Untersuchungsmethoden bereits entdecken, wenn das Sehvermögen noch nicht beeinträchtigt ist. Und dann können sie mit verschiedenen Medikamenten, die ins Auge getropft werden, oder auch mit operativen Methoden das Fortschreiten der Krankheit aufhalten.

Die Untersuchung der Papille – der Stelle, an der der Sehnerv den Augapfel verlässt – an der Spaltlampe ist der wesentliche Bestandteil des Glaukomchecks beim Augenarzt. Mit seinem Spezialmikroskop kann kann man in der augenärztlichen Untersuchung die Papille genau ansehen und so erkennen, ob ein Verdacht auf eine Glaukomerkrankung besteht.

Mit weiteren Untersuchungen wird dann abgeklärt, ob zusätzliche Risikofaktoren vorliegen. Dazu gehören die Augendruckmessung, die oft fälschlicherweise mit Glaukomvorsorge gleichgesetzt wird, und gegebenenfalls die Messung der Hornhautdicke. Die Gesichtsfeldprüfung zeigt, ob bereits Gesichtsfeldausfälle aufgrund eines Glaukomschadens vorliegen. Moderne Verfahren wie die Analyse der Nervenfaserschicht, die Retinatomographie und die optische Kohärenztomographie erlauben in bestimmten Fällen, mit hochauflösenden Bildern schon frühe Veränderungen am Sehnerv darzustellen. Vor allem eröffnen diese Hightech-Methoden die Möglichkeit einer detaillierten Verlaufsbeobachtung, falls ein Patient oder ein Patientin tatsächlich am Glaukom erkrankt ist.

Lange Zeit galt ein erhöhter Augeninnendruck als Hauptursache für das Glaukom. Inzwischen ist jedoch durch wissenschaftliche Erkenntnisse belegt, dass erhöhter Augeninnendruck nur einer von mehreren Risikofaktoren ist.

Als Risikofaktoren gelten

  • erhöhter Augeninnendruck
  • Alter (ab 40 Jahren empfehlen Augenärzte alle zwei Jahre eine Glaukomfrüherkennungsuntersuchung)
  • Glaukomfälle in der Familie
  • starke Kurzsichtigkeit
  • Blutdruckschwankungen

Therapie

Verschiedene Wirkstoffe stehen als Augentropfen zur Verfügung. Ansatzpunkt der Therapie ist auch heute noch vor allem der Augeninnendruck – wird er konsequent gesenkt, dann verbessert sich nicht zuletzt die Durchblutung der Papille und die Fasern des Sehnervs können dauerhaft erhalten werden. Sollte die medikamentöse Therapie nicht ausreichen, stehen Laserbehandlung oder operative Verfahren zur Verfügung, um den Sehnerv zu entlasten. Diese Verfahren werden beständig weiterentwickelt, um die Nebenwirkungen für die Patientinnen und Patienten so gering wie möglich zu halten.

Wichtig für Glaukom-Erkrankte ist eine regelmäßige Verlaufskontrolle, um die Wirksamkeit der Therapie zu überprüfen.

Rechtzeitig erkannt, muss niemand aufgrund eines Glaukoms mehr erblinden.

Unter www.woche-des-sehens.de/filme finden Sie fünf Filme, in denen Sehbehinderungen simuliert werden, darunter auch den Film „So sehe ich – mit Glaukom“.


Pressekontakt:

Daniel Pleger
E-Mail: presse@augeninfo.de
 

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