Schulsportbrillen im Test

Wer in der Schule, im Verein oder in der Freizeit sicher Sport treiben möchte, muss optimal sehen können. Eine passende Brille ist daher sehr wichtig.

Im Rahmen der Initiative „Gutes Sehen in Schule, Verein und Freizeit“ hat die Ruhr-Universität Bochum (RUB) unterstützt durch den Berufsverband der Augenärzte Deutschlands (BVA) bereits zum fünften Mal Kinderbrillen auf ihre Schulsporttauglichkeit hin getestet.
Dabei wurden Haltbarkeit, Temperaturbeständigkeit, das Gesichtsfeld und weitere Parameter in einem Prüflabor unter standardisierten Bedingungen objektiven Tests unterzogen. Die Standards für diese Tests wurden bereits 2014 von der Arbeitsgemeinschaft Sicherheit im Sport (ASiS) definiert.

Unter anderem wurden die Brillenfassungen in speziellen, sportwissenschaftlichen Tests mit verschiedenen Bällen beschossen. Zudem wurde anhand von Videoaufnahmen überprüft, ob die Brillen verrutschen, sich verformen oder sich die Kunststoffgläser lösen.

Zertifikate in zwei Kategorien

Im Anschluss an die Tests wurden Zertifikate in zwei Kategorien vergeben. Dabei gibt das Zertifikat „Schulsporttaugliche Brille“ an, dass diese Brillen den Anforderungen im Schulsport entsprechen, jedoch keinen optimalen Augenschutz bieten. Der Vorteil an diesen Brillen ist hingegen ihre Alltagstauglichkeit. Das Zertifikat „Schulsporttaugliche Brille plus Augenschutz“ wurde bei Brillen vergeben, die zusätzlich zu ihrer Eignung als Schulsportbrille noch einen optimalen Augenschutz garantieren. Sie werden bei Sportarten mit erhöhtem Augenverletzungsrisiko empfohlen.

Der Bedarf ist groß

Wie wichtig schulsporttaugliche Brillen sind, zeigen die Ergebnisse einer großen Schulsportstudie, in deren Rahmen die RUB Sehtests und „Augenchecks“ sowie „Motoriktests“ zu den motorischen Dimensionen Schnelligkeit, Kraft, Koordination, Beweglichkeit und Ausdauer im Sportunterricht mit über 1.200 Schulkindern in Nordrhein-Westfalen durchgeführt hat. Dabei wurde deutlich, dass 25 Prozent der Schülerinnen und Schüler „fehlsichtig“ ohne eine angemessene Sehhilfe am Schulsport teilnehmen. Dies ist oft gefährlich, denn Wahrnehmungsdefizite können auch Gründe für Sportunfälle und Sportverletzungen sein.
Aus diesem Grund sollten bei vorhandenen Fehlsichtigkeiten adäquate Sehhilfen (Kontaktlinsen oder Sportbrillen) verwendet werden. Denn Sport in der Schule, im Verein oder in der Freizeit für die Entwicklung der motorischen und kognitiven Fähigkeiten von großer Bedeutung und sollte deswegen unbedingt betrieben werden.

Mehr Informationen zum Schulsportbrillentest 2018 und den Ergebnissen finden Sie HIER.

Zwei Männer in Anzügen sitzen an einem Tisch. Vor ihnen liegen verschiedene Brillen, auf einem Puppenkopf, der auf dem Tisch steht, ist eine weitere Brille montiert.

Untersuchungen während des Schulbrillentests. Bildnachweis: Gernot Jendrusch, Ruhr-Universität Bochum

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