Augenretterin in Tansania

Sie ist eine von ganz wenigen Augenärztinnen in Tansania, die Kinder mit Grauem Star operieren kann. Tag für Tag rettet Dr. Mchikirwa Msina das Augenlicht ihrer kleinen Patientinnen und Patienten. Ihre Ausbildung und ihre heutige Arbeit wird unterstützt von der Christoffel-Blindenmission.

„Kinder sind für mich keine Arbeit, weder in der Klinik noch zu Hause“, erzählt die Augenärztin und Mutter dreier Kinder. „Sie sind so verletzlich und geben uns so viel. Ich liebe Kinder.“ Zu Beginn ihres Medizinstudiums wollte Dr. Msina Kinderärztin werden. Das war ihr jedoch nicht möglich. Als sich der frisch gebackenen Ärztin die Chance auf ein CBM-Stipendium am Kilimandscharo-Krankenhaus (KCMC) bot, bewarb sie sich für die vier Jahre dauernde Weiterbildung zur Augenärztin und spezialisierte sich auf die Kinderaugenheilkunde. So verknüpfte Dr. Msina ihren Wunsch aus Studienzeiten mit ihrer neu gewonnenen Berufung. Denn in ihren Augen sind Kinder das Wertvollste, das wir haben.

Ihre allererste OP war aufregend: „Ich war sehr nervös!“

Wie viele Kinder und Erwachsene sie im Lauf der Zeit am Grauen Star operiert hat, weiß Dr. Msina nicht mehr. Sie hat aufgehört zu zählen. Doch an ihre allererste Operation erinnert sie sich noch gut: „Ich war sehr nervös und habe geschwitzt. Als Studenten haben wir ja nur an Kuhaugen geübt. Doch ein erfahrener Arzt stand mir bei. Das hat sehr geholfen.“ Tatsächlich habe sie sich ziemlich elend gefühlt, fügt Dr. Msina hinzu und fängt wieder an zu lachen. Überhaupt lächelt die Ärztin oft.

Bei Kindern gibt es ein „zu spät”

Es gibt jedoch viel zu viele Momente in ihrem Arbeitsalltag, an denen Dr. Msina verzweifeln könnte: „Weil viele Eltern sehr weit weg leben und kein Geld für die Fahrt haben, bringen sie ihre Kinder erst sehr spät zu uns“, berichtet die Ärztin. Jedes sehbehinderte Kind sollte rechtzeitig behandelt werden. Wenn man ihr Sehproblem nicht frühzeitig behandelt, entwickeln sie etwas, das „träges Auge” genannt wird. Wenn sie erst einmal ein träges Auge haben, sind die Chancen, gut zu sehen, sehr gering. Greift man allerdings sehr früh ein, hat man die Chance, die Sehkraft des Kindes zu verbessern: Das geschieht, indem man das Auge mit Hilfe von Übungspflastern stimuliert, damit es besser sieht. Dabei werden die Augen abwechselnd verbunden, was das Gehirn dazu anregt, beide Augen zu benutzen. Eine frühzeitige Operation hat also einen großen Einfluss auf ihr Leben.

Ein Kinderlachen ist die größte Belohnung

Deshalb unternimmt das Team um Dr. Msina auch Außeneinsätze. Um betroffene Kinder rechtzeitig zu finden, fahren erfahrene Ärzte und Krankenpfleger in entlegene Gebiete und untersuchen die Menschen dort. Auch moderne Technik wird eingesetzt, damit Betroffene schnell gefunden werden. Peek heißt die App, die es auch nichtmedizinischem Personal ermöglicht, die Sehkraft schnell und zuverlässig zu überprüfen. Nur auffällige Befunde werden dann von Medizinern angeschaut. Das entlastet nicht nur Dr. Msina, sondern das gesamte Gesundheitssystem. Und Dr. Msina hat mehr Zeit für das, was sie glücklich macht: „Wenn ich Kinder behandle und operiere und sie danach sehen können, zur Schule gehen können und glücklich sind, ist das für mich die größte Belohnung. Ich habe die Möglichkeit, jemandem zu helfen, und das macht auch mich glücklich. Wenn sie gut sehen können, bedeutet das, dass sie ein gutes Leben haben werden.“

Pressekontakt:

Marion Muhalia
E-Mail: marion.muhalia@cbm.org
Tel.: 06251 / 131-341

 

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