Ein Schock - und ein Wunder
Christoffel-Blindenmission hilft bei hochansteckender bakterieller Augenerkrankung
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Zuerst juckten Shashes Augen nur. Doch es wurde schlimmer. Die Augen der 34-Jährigen aus Äthiopien entzündeten sich, ihre Wimpern bogen sich nach innen, Tränen flossen ständig über ihr Gesicht. Da wusste Shashe: Sie hat Trachom – und sie droht zu erblinden. Die Christoffel-Blindenmission (CBM) unterstützt in dem Ostafrikanischen Land Menschen, die an Trachom erkrankt sind und arbeitet vorbeugend, damit die Krankheit sich nicht verbreitet.
Die Erkenntnis, dass sie sich mit Trachom angesteckt hat, ist ein Schock für Shashe. Die 34-Jährige kennt einige Menschen in ihrem Dorf in Äthiopien, die an der bakteriellen Augenkrankheit erblindet sind. Trachom wütet nur in den ärmsten Regionen der Welt. „Ich möchte so nicht enden“, sagt sie. Aber viel mehr als um sich selbst hat sie Angst um ihre sechsjährige Tochter Habtam.
Shashe ist Witwe. Sie und ihre Tochter kämpfen jeden Tag ums Überleben. Sie arbeitet als Tagelöhnerin, schleppt Wasser für ihre Nachbarn oder sammelt Feuerholz zum Verkauf. An guten Tagen verdient sie umgerechnet 70 Cent – gerade genug für eine Handvoll Bohnen zum Kochen. Shashe ist klar: „Wenn ich blind werde, werden mein Kind und ich um Essen betteln müssen.“ Wenn es nicht sogar noch schlimmer kommt und sie Habtam ansteckt. „Ich will nicht, dass meine Tochter so leidet wie ich“, sagt Shashe. Doch wenn kein Wunder geschieht, wird das irgendwann passieren.
Die rettende Operation
Und dann geschieht das Wunder – dank Spenderinnen und Spendern der CBM! Ein Mann namens Getacachew bringt die Rettung. Er wurde in einem CBM-geförderten Projekt zum Gesundheitshelfer und Trachom-Chirurgen ausgebildet. Getacachew sorgt dafür, dass Shashe Antibiotika gegen die Trachominfektion erhält. Eine Augen-Operation bringt ihre Wimpern wieder in die normale Position, so dass sie nicht mehr Shashes Augen zerkratzen. Die Gefahr zu erblinden ist gebannt!
„Und ich habe gelernt, wie ich die Ansteckung mit Trachom verhindern kann“, sagt Shashe. Künftig kann sie sich und ihr Kind vor der Krankheit schützen. Shashe atmet auf: „Ich möchte ein besseres Leben für meine Tochter.“ Und jetzt, da die Gefahr zu Erblinden gebannt ist, kann sie dafür kämpfen.
Jeden Tag unterwegs im Kampf gegen Trachom
Er läuft von Dorf zu Dorf und bekämpft Trachom: Getacachew Geramew ist 45 Jahre alt. Im CBM-geförderten Projekt ORDA in Äthiopien wurde er zum Gesundheitshelfer und Trachom-Chirurgen ausgebildet. Jetzt schützt er die Menschen in seiner Heimat vor Trachom.
Die bakterielle Augeninfektion kann im Anfangsstadium noch gut mit Antibiotika behandelt werden. Doch wer keine Hilfe bekommt, droht zu erblinden – so wie Shashe. Das verhindert Getacachew, wo er kann. Er verteilt Antibiotika, operiert schwer Erkrankte und klärt auf, wie sie die Ansteckung vermeiden können. Denn er weiß: „Wenn eine Mutter an Trachom erkrankt, besteht ein hohes Risiko, dass sie auch ihre Kinder damit ansteckt.“
Über die CBM
Die Christoffel-Blindenmission (CBM) zählt zu den international führenden Organisationen für inklusive Entwicklungszusammenarbeit. Sie unterstützt Menschen mit Behinderungen in den ärmsten Ländern der Welt – und das seit mehr als 115 Jahren. Gemeinsam mit ihren lokalen Partnern sorgt sie dafür, dass sich das Leben von Menschen mit Behinderungen grundlegend und dauerhaft verbessert. Sie leistet medizinische Hilfe und setzt sich für gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe ein. Ziel ist eine inklusive Welt, in der Menschen mit und ohne Behinderungen ihre Fähigkeiten einbringen können und niemand zurückgelassen wird. Im vergangenen Jahr förderte die CBM 379 Projekte in 40 Ländern. Mehr unter www.cbm.de.
Pressekontakt:
Marion Muhalia
E-Mail: marion.muhalia @ cbm .org
Tel.: 06251 / 131-341