Nützliche Hilfen für sehbehinderte und blinde Menschen

Optische, akustische und elektronische Hilfsmittel ermöglichen, auch mit Seheinschränkung selbstständig zu leben.

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Um Fotos anzufordern, schicken Sie die Dateinamen der gewünschten Bilder unter Nennung des Verwendungszwecks per E-Mail an presse@dbsv.org. Wir übermitteln Ihnen die Bilder anschließend samt Bildnachweis als JPG-Dateien in einer Auflösung, die den Einsatz als Pressebild erlaubt (300 dpi).

Weitere Bilder zu Blindheit und Sehbehinderung in Deutschland finden Sie unter den Pressebildern des DBSV.

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Die Bewältigung des Alltags ist für Menschen, die aufgrund einer ernsthaften Augenerkrankung stark sehbeeinträchtigt oder blind sind, nicht einfach. Auch in Bezug auf die Mobilität, die Freizeitgestaltung und das Berufsleben ergeben sich neue Anforderungen. Um größtmögliche Selbstständigkeit zu bewahren, bieten sich viele Hilfsmittel an.

Schon kleine Veränderungen wie eine auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmte Beleuchtung bewirken viel. Sie sollte abhängig von der auszuleuchtenden Fläche und den im Raum ausgeführten Tätigkeiten ausgewählt werden, ausreichend hell und blendfrei sein. Ebenso einfach umzusetzen ist der Einsatz von Kontrasten: Dunkle Möbel vor einer hellen Wand sorgen für eine bessere Orientierung. Weitere Alltagshilfen sind farbige oder tastbare Markierungspunkte, die an verschiedenen Objekten angebracht werden können. Für die Kommunikation empfehlen sich Telefone mit großen Tasten. Große Beschriftungen, vergrößerte Texte per Kopierer und E-Book-Reader erleichtern das Lesen.

Optisch vergrößernde Hilfsmittel

Reicht die Nah- oder Mehrstärkenbrille nicht mehr aus, kommen optisch vergrößernde Hilfsmittel mit oder ohne Beleuchtung zum Einsatz. Je nach Bedarf bieten sich Handlupen, Aufsetzlupen und Standlupen an. Lupenclips können auf eine vorhandene Brille aufgesteckt werden. Darüber hinaus gibt es Lupenbrillen, mit denen sehr hohe Vergrößerungen erreicht werden, und Fernrohrlupenbrillen. Monokulare sind kleine und kompakte Fernrohre für nur ein Auge, die ferne Details vergrößern.

Elektronisch vergrößernde Hilfsmittel

Ist der Vergrößerungsbedarf höher, helfen elektronisch vergrößernde Hilfsmittel. Bildschirmlesegeräte eignen sich eher für zu Hause, elektronische Lupen für unterwegs, zum Beispiel zur Betrachtung von Fahrplänen oder Auslagen. Am Computerbildschirm können Schriftgröße, Farben, Kontraste und Helligkeit mit Hilfe spezieller Vergrößerungssoftware an die individuellen Bedürfnisse sehbehinderter Menschen angepasst, wenn nötig auch mit einer Sprachausgabe kombiniert werden.

Akustische Hilfsmittel

Sind kontrastreiche Displays mit großen, deutlichen Zeichen nicht mehr ausreichend, helfen Geräte mit sprachgesteuerter oder akustischer Bedienführung wie sprechende Küchen- oder Personenwaagen, Blutdruckmessgeräte oder Maßbänder. Um die gewünschte Kleidung zu finden, können Farberkennungsgeräte mit Sprachausgabe genutzt werden. Hilfreich für den Einkauf sind sprechende Produkterkennungsgeräte und Etikettenleser. Diktiergeräte haben den Vorteil, dass Informationen problemlos festgehalten und an jedem Ort abgerufen werden können. Oft arbeiten sehbehinderte und blinde Menschen mit einem Screenreader – einem Bildschirmleseprogramm, das Informationen auf dem Bildschirm akustisch wiedergibt. Inhalte aus Zeitungen und Büchern lassen sich mit einem elektronischen Vorlesegerät oder einem DAISY-Player vorlesen. DAISY bedeutet Digital Accessible Information System und bezeichnet einen Standard für navigierbare Multimediadokumente. 

Smartphones und Tablets

Im Zeitalter der Digitalisierung sind auch Smartphones und Tablets mit verschiedenen Anwendungen für sehbehinderte und blinde Menschen nützlich. Einige Funktionen sind bereits vorinstalliert, andere können durch weitere Applikationen nachgerüstet werden. Sehr hilfreich sind zum Beispiel Apps mit Funktionen zur Texterkennung, Sprachwiedergabe, Vergrößerung, Beleuchtung, Navigation oder Erkennung von Barcodes.

Wünsche für die Zukunft

  • Bei der Entwicklung sollte darauf Rücksicht genommen werden, dass sich sehbehinderte Menschen leicht zu handhabende und nicht zu auffällige Hilfsmittel wünschen.  
  • Bei der Entwicklung von Apps sind die Standards der barrierefreien Programmierung zu beachten.
  • Wünschenswert ist die Förderung und Entwicklung weiterer spezieller Apps für sehbehinderte und blinde Menschen.

Weitere Informationen bietet die Broschüre „Hilfsmittel und Alltagshilfen für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen“ von Blickpunkt Auge, die auf der Website des DBSV (Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V.) als PDF heruntergeladen werden kann: https://www.dbsv.org/broschueren.html


Pressekontakt:

Volker Lenk
E-Mail: pressenoSpam@noSpamwoche-des-sehensnoSpam.de 
Tel.: 030 / 28 53 87-140 und 0163 / 486 30 34
Fax: 030 / 28 53 87-275

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