Augenkrankheiten, Einschränkungen und Verletzungen

Es gibt viele verschiedene Krankheiten und Störungen, die die Augen betreffen. Die folgenden sind die am weitesten verbreiteten Augenkrankheiten.

Normaler Seheindruck

So sieht das menschliche Auge ohne Sehbehinderung.

Kurz- oder Weitsichtigkeit

Viele Menschen in Deutschland leiden unter Kurz- oder Weitsichtigkeit. Bei einem kurzsichtigen Menschen ist der Augapfel im Verhältnis zur Brechkraft von Hornhaut und Linse „zu lang“. Die Folge ist, dass weit entfernte Objekte unscharf auf der Netzhaut abgebildet werden, Objekte in der Nähe dagegen scharf. Ein weitsichtiges Auge ist hingegen „zu kurz“. Mit zunehmendem Alter verliert die Linse ihre Fähigkeit, sich zu verformen. Das Auge kann seine Brechkraft immer weniger ändern, um Objekte in der Nähe scharf abzubilden. Daher brauchen fast alle Menschen etwa ab dem 40. bis 50. Lebensjahr eine Lesebrille. Sowohl für Kurz- als auch für Weitsichtigkeit können Brillen ärztlich verordnet werden, die den Sehfehler korrigieren.


Kurzsichtigkeit wird oft vererbt. Kinder kurzsichtiger Eltern sind mit hoher Wahrscheinlichkeit später auch auf eine Sehhilfe angewiesen. Aber auch der ständige Blick auf Bildschirme und Handys sowie langes Lesen können die Kurzsichtigkeit verstärken. Deshalb sollte man den Augen regelmäßige Pausen gönnen. Helles Tageslicht und der Blick in die Ferne bremsen hingegen das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit – deswegen sollten Kinder so oft wie möglich zum Spielen rausgehen.

Grauer Star

Weit verbreitet ist auch der Graue Star, Katarakt genannt. Die Erkrankung tritt im Alter auf. Beim Grauen Star trübt sich die Linse hinter der Pupille langsam ein, bis sie vollständig grau ist und die erkrankte Person sehr schlecht sehen kann oder sogar erblindet. Eine Operation kann diesen Prozess beenden.


Der Film „Sehbehinderung im Alltag – Katarakt“ zeigt, wie Betroffene mit Grauem Star im Alltag sehen.

Zusatzinformation: Ein eindrucksvolles Beispiel, wie bei Grauem Star eine Operation das Leben verändern kann, zeigt „Cathleens Geschichte“.

Altersbedingte Makuladegeneration

Bei der altersbedingten Makuladegeneration ist die Netzhaut betroffen, sodass die Erkrankten nicht mehr scharf sehen können und gegebenenfalls auch erblinden. Eine Heilung gibt es nicht. Die Verschlechterung des Sehens kann aber verlangsamt werden, wenn man ab dem 40. Lebensjahr regelmäßig die Augen kontrollieren lässt.


Das Video „Sehbehinderung im Alltag – Makuladegeneration“ veranschaulicht, wie Menschen mit einer Makuladegeneration sehen.

Grüner Star

Beim Grünen Star – auch Glaukom genannt – stirbt der Sehnerv nach und nach ab: oft, weil der Augeninnendruck zu hoch ist. Diese Krankheit verursacht keine Schmerzen und schreitet sehr langsam voran. Ohne eine rechtzeitige Behandlung erblinden die Betroffenen.

Daher rät der Augenarzt Dr. Klaus Ellendorff: „Ist der Sehnerv erst mal geschädigt, kann man das nicht mehr rückgängig machen. Man kann jedoch dafür sorgen, dass er nicht noch weiter zerstört wird. Also: Je früher ein Glaukom erkannt wird, desto besser!“


Wie sich der Grüne Star entwickeln kann, zeigt der Film „Sehbehinderung im Alltag – Glaukom“.

Verletzungen

Neben den Augenkrankheiten können auch Verletzungen unser Augenlicht gefährden: Verätzungen mit Laugen und Säuren oder Fremdkörper wie Splitter, Staub oder Insekten im Auge können es nachhaltig schädigen. Im schlimmsten Fall droht die Erblindung.

Daher ist schnelle Hilfe gefragt, um das Augenlicht zu erhalten. Bei einer Augenverletzung lässt man sich am besten gleich in eine Augenarztpraxis fahren. Dort kann das Auge untersucht und die Verletzung behandelt werden.

Noch besser ist es, wenn es gar nicht so weit kommt. Spezielle Brillen schützen bei augengefährdenden Arbeiten oder auch beim Sport.


Aufgabe 3

Lest den Text „Augenkrankheiten, Einschränkungen und Verletzungen“ und schaut euch die kurzen Videos an. Erklärt dann einem Partner/einer Partnerin mithilfe der Abbildung „Das menschliche Auge“, wo und wie sich die vorgestellten Krankheiten und Störungen auswirken.

Notiert zu den Augenerkrankungen:
- Was passiert im Auge und warum?
- Wie ist das Sehfeld, welche Hindernisse gibt es?
- Wie kann man vorsorgen oder behandeln?

Onlinespiel „Zug in Sicht“


Zusatzaufgabe 3a

Versucht im Spiel „Zug in Sicht“, selbst mit den Herausforderungen einer Sehbehinderung im Alltag zurecht zu kommen.
Vergleicht dann eure eigenen Erfahrungen mit den Überlegungen und Notizen aus Aufgabe 3.

Die Partner der Woche des Sehens: