Barrierefreiheit senkt die Hürden, nicht das Niveau!
Berufliche Weiterbildung ist nicht erst seit der voranschreitenden Digitalisierung der Arbeitswelt ein wichtiger Punkt. Schon vorher war sie nötig, um mit stets verändernden Arbeitsmitteln und Arbeitsinhalten Schritt zu halten. Doch die Digitalisierung hat das Tempo und die Auswirklungen der Veränderungen erhöht, daher sind Weiterbildungen im Beruf wichtiger denn je, um nicht den Anschluss zu verpassen.
Menschen mit Behinderungen, die ganz selbstverständlich am Arbeitsleben teilnehmen und die gleichen Tätigkeiten ausüben wie ihre nicht-behinderten Kollegen, haben im Gegensatz zu ihnen jedoch oft nicht die gleichen Weiterbildungschancen. Berufsfachliche Angebote berücksichtigen beispielsweise nur selten die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen. Selbst wenn barrierefreie berufsfachliche Angebote erstellt werden, so sind diese inhaltlich meist auf behindertenspezifische Themen ausgerichtet.
Um dies zu ändern, wurde vom Deutschen Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf e.V. (DVBS) im Oktober 2016 das Projekt „iBoB – inklusive berufliche Bildung ohne Barrieren“ ins Leben gerufen. Das Ziel: Blinden und sehbehinderten Berufstätigen soll ein zentraler, leicht nutzbarer Zugang zu beruflicher Weiterbildung eröffnet werden.
Beratung, Unterstützung, Bedarfsermittlung
„iBoB“ bietet dabei nicht nur Beratung zu Fragen der Weiterbildung, auch ein Peer-to-Peer-Mentoring durch berufserfahrene und selbst von Blindheit oder Sehbehinderung betroffene Berufstätige gehört zum Angebot. Zudem wird Bildungsanbietern Unterstützung bei der Erstellung barrierefreier Teilnehmerunterlagen geboten. Barrieren und mögliche Vorurteile sollen dabei abgebaut und deutlich gemacht werden, dass die Barrierefreiheit die Hürden senkt, nicht jedoch das Niveau.
Des Weiteren will „iBoB“ durch umfangreiche Recherchen und Befragungen die aktuell auf dem Markt vorhandenen Weiterbildungsangebote prüfen und vorhandene Weiterbildungsbedarfe ermitteln. Ab März 2018 startet schließlich die Internet-Informationsplattform über barrierefreie Weiterbildungsangebote.
Weitere Informationen zu „iBoB“ finden Sie HIER.
Der 3. Dezember – Gedenk- und Aktionstag seit 1992
Der Internationale Tag der Menschen mit Behinderungen der Vereinten Nationen (International Day of People with Disabilities, IDPD) wird jedes Jahr am 3. Dezember auf der ganzen Welt gefeiert. Mit jährlich wechselnden Themen verfolgt er das Ziel, das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die Belange von Menschen mit Behinderungen wachzuhalten und ihre Rechte sowie ihr Wohlergehen zu fördern.
Mehr Hintergrundinformationen zum Gedenktag inklusive der interessanten Themen der vergangenen Jahre finden Sie auf der Sonderseite der Vereinten Nationen (englisch).