Im Fußball-Fieber

Die Fußball-Weltmeisterschaft ist vorbei doch Sie sehnen sich nach dem nächsten Spiel? Dann besuchen Sie die Stadtspieltage der Blindenfußball-Bundesliga.

Viele Fußballfans werden nach dem Finale der Weltmeisterschaft am vergangenen Wochenende denken, dass nun eine lange Zeit des Wartens beginnt bis es Ende August in der Bundesliga wieder heißt: „Der Ball rollt“. Doch das stimmt nicht. Der Ball rollt auch im August und zwar bei der Blindenfußball-Bundesliga.

Spannung ist garantiert

An zwei Stadtspieltagen finden jeweils ein ganzes Wochenende Spiele der Blindenfußball-Bundesliga statt. Dabei geht es schon um alles, denn es sind die letzten Spieltage der Saison. Sieben Mannschaften kämpfen um den Meistertitel. Nach dem Saisonstart im Mai in Wangen im Allgäu und den weiteren Spieltagen im Juni in Hamburg und im Juli in Gelsenkirchen, gibt es im August die letzten Aufeinandertreffen der Teams. Los geht es am 4. und 5. August in Dortmund bevor am 25. August in Düsseldorf das große Finale stattfindet.

Und so funktioniert‘s

Blindenfußball ist genauso spannend und rasant wie das Fußballspiel Sehender, doch gibt es einige Unterschiede. Die Spieler zeichnen sich durch ein gutes Gehör, einen ausgezeichneten Orientierungssinn, Intuition, Körperbeherrschung und eine besondere Lauftechnik aus. Auch sonst ist manches anders. Der Ball ist etwas kleiner und durch eingebaute Rasseln, die ihn akustisch wahrnehmbar machen, auch schwerer als ein normaler Fußball. Die reine Spielzeit beträgt zwei Mal 20 Minuten, bei Unterbrechungen, zum Beispiel in Folge von Fouls, wird im Gegensatz zum Spiel der Sehenden die Zeit gestoppt. Das Spielfeld misst 20 mal 40 Meter und wird an den Längsseiten mit Banden begrenzt. Die Tore haben die Größe von Handballtoren. Insgesamt besteht eine Mannschaft aus fünf Spielern. Die vier Feldspieler müssen blind sein oder ihren vorhandenen Sehrest durch das Tragen von Dunkelbrillen ausgleichen. Der Torwart darf hingegen sehen und muss auch seine Augen nicht bedecken.

Besonders wichtig ist die sprachliche Kommunikation beim Spiel. Der Torhüter dirigiert durch Zurufe seine Abwehr, der Trainer an der Längsseite des Platzes die Mittelfeldspieler und ein so genannter „Guide“ hinter dem gegnerischen Tor die stürmenden Spieler.

Jubel nur in den Pausen

Auch für die Zuschauer ist einiges anders. So dürfen sie während des laufenden Spiels ihre Mannschaft nicht anfeuern, denn sonst würden die Spieler ihre Anweisungen und den Ball nicht hören. Gejubelt wird also in Spielunterbrechungen oder nach einem Tor.

Kommentiert wird das Spiel darüber hinaus von zwei Reportern. Blinde und sehbehinderte Zuschauer sowie Mitspieler können mit Hilfe von Kopfhörern und den Kommentaren das Spiel dadurch verfolgen.

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Spielszene aus einem Blindenfussball-Bundesligaspiel: Zwei Spieler kämpfen um den Ball, ein dritter wartet auf einen Pass.

Szene aus einem Blindenfussball-Bundesligaspiel. Bildnachweis: Blindenfussball.de

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