Jubiläum in Marburg: Die blista feiert runden Geburtstag!
Unruhige Zeiten begleiteten die Gründungsphase der ersten Bildungseinrichtung für blinde und sehbehinderte Menschen. Der 1. Weltkrieg tobte bereits zwei Jahre und forderte anhaltend viele Tote und Verletzte. Aus diesem Grund gehörte die Integration von Kriegsblinden in das Arbeitsleben und das Nachholen von Schulabschlüssen zu den ersten primären Zielen, die von der Deutschen Blindenstudienanstalt e.V. in Marburg verfolgt wurden. Möglich gemacht wurde dies bereits damals durch den Zugang zu Hilfsmitteln und das Erlernen von Blindentechniken.
Wenige Jahre nach der Gründung der Einrichtung wurde das Gymnasium bereits offiziell anerkannt. Zeitgleich entstanden die Bibliothek und die Blindenschriftdruckerei, die seitdem den blinden Schülern spezielle Lern- und Lehrmaterialien zur Verfügung stellen. In den 50er Jahren wurde zudem die erste Blindenhörbücherei gegründet. Anfang der 70er Jahre folgte schließlich die Einrichtung der Rehabilitationseinrichtung für Blinde und Sehbehinderte (kurz RES). Heute eine der bedeutendsten in Europa.
Da die Schüler aus ganz Deutschland nach Marburg kommen, wurde ein dezentral aufgestelltes Internat eingerichtet, in dem die Schüler von Betreuern und speziellen Ansprechpartner unterstützt werden, sich jedoch weitgehend selbst versorgen. Ziel ist es, die Selbstständigkeit und die Unabhängigkeit der Schüler zu stärken, von denen es zur Zeit über 300 gibt.
Zu den ehemaligen Schülern zählen unter anderem der bereits verstorbene Richter am Bundesgerichtshof Hans-Eugen Schulze oder die mehrfache Paralympics-Siegerin und aktuelle Beauftragte der Bunderegierung für die Belange von Menschen mit Behinderung, Verena Bentele.
Das Bildungsangebot hat sich in den letzten 100 Jahren, ähnlich wie die blista selbst, immer mehr vergrößert und bietet nun eine breite Auswahl. Mehr Informationen zur Studienanstalt sowie den angeschlossenen Einrichtungen finden Sie <link http: www.blista.de external-link-new-window external link in new>HIER.