Welt-Braille-Tag am 4. Januar
Vor fast 200 Jahren entwarf der früh durch einen Unfall erblindete französische Schüler Louis Braille ein Punktschriftsystem, das blinden Menschen das Lesen von Texten ermöglicht. Schnell verbreitete sich dieses. Nicht nur in Frankreich, sondern auch in anderen Ländern Europas. In Deutschland wurde die nach ihm benannte Schrift beispielsweise bereits 1879 eingeführt. Heute ist sie international anerkannt und wird weltweit genutzt. Für fast jede gesprochene Sprache gibt es auch eine Braille-Schrift.
Und so funktioniert sie
Die Grundform bilden sechs Punkte, die in zwei senkrechten Reihen zu je 3 Punkten nebeneinander angeordnet und so optimal ertastbar sind. Dabei befindet sich links oben Punkt 1, darunter die Punkte 2 und 3. Rechts oben findet man Punkt 4, unter ihm folgen die Punkte 5 und 6.
Diese 6-Punkte-Zelle ermöglicht 63 verschiedene Kombinationen. Entsprechend muss sparsam bei der Vergabe der Punkte umgegangen werden. Aus diesem Grund gibt es in der Braille-Schrift keine eigenen Zeichen für Großbuchstaben, es wird grundsätzlich klein geschrieben. Um doch Großbuchstaben darstellen zu können, werden spezielle Hilfszeichen verwendet, die vor das jeweilige Buchstabenzeichen gesetzt werden. Ähnlich wird es auch bei Zahlen gehandhabt. Hier werden für die Zahlen 1 bis 10 die Buchstabenzeichen für „a“ bis „j“ verwendet. Voran wird ihnen dann ein „Zahlenzeichen“ gesetzt, um deutlich zu machen, dass eine Zahl anstatt ein Buchstabe folgt.
Testen Sie es selbst
In unserem Braille-Simulator finden Sie eine Übersicht über das Braille-Alphabet. Zudem haben sie hier die Möglichkeit eigene Texte in Braille übersetzen zu lassen.
Weitere und tiefergehende Informationen zur Geschichte der Braille-Schrift, ihrer weltweiten Verbreitung sowie zur Braille-(Musik-)Notenschrift finden Sie HIER.