Gefahren für das Augenlicht weltweit

In den sogenannten Entwicklungsländern sind viele Menschen blind aufgrund von Augenkrankheiten, die vermeidbar oder heilbar sind.

Grauer Star

Der Graue Star, in der Fachsprache Katarakt genannt, ist weltweit die häufigste Ursache für Blindheit. Fast 17 Millionen Menschen sind daran erblindet – besonders in Asien und Afrika. Eine Operation, in der die getrübte Linse durch eine künstliche Linse ausgetauscht wird, kann das Augenlicht wiederherstellen. Sie kostet in sogenannten Entwicklungsländern etwa 30 Euro für Erwachsene und 125 Euro für Kinder, da die Ärzte und Ärztinnen diese unter Vollnarkose operieren. Meist dauert die Operation nur wenige Minuten.

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Trachom

Fliegen übertragen diese bakterielle Augeninfektion. Sie wird begünstigt durch Wassermangel und die damit verbundenen hygienischen Bedingungen sowie das massive Auftreten von Fliegen. Zuerst treten Symptome einer Bindehautentzündung auf. Bleibt die Infektion unbehandelt und tritt öfter auf, führt dies allmählich zu Narben auf der Innenseite (Bindehaut) der Augenlider, die sich dadurch verkürzen und die Wimpern nach innen drehen. In der Folge scheuern die Wimpern bei jedem Blinzeln schmerzhaft über die Hornhaut, die sich dadurch eintrübt und schließlich vernarbt. Die Folge ist unheilbare Blindheit. Weltweit sind rund 137 Millionen Menschen von dieser Krankheit bedroht. Trachom kommt in Afrika, Südostasien, Zentral- und Mittelamerika sowie im Nahen Osten vor. Regelmäßiges Waschen des Gesichts mit sauberem Wasser kann der Krankheit vorbeugen. Wenn man erkrankt ist, hilft eine spezielle Augensalbe; bei der fortgeschrittenen Form hilft nur eine Operation.

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Grüner Star

Durch die Augenkrankheit Grüner Star, die Mediziner als Glaukom bezeichnen, sind weltweit mindestens 3,6 Millionen Menschen erblindet. Meist ist die Ursache ein zu hoher Augeninnendruck, der den Sehnerv schädigt. Da hierbei keine Schmerzen auftreten, merken viele Betroffene erst sehr spät, dass sie krank sind.
Durch regelmäßige Messung des Augeninnendrucks, die Untersuchung des Augenhintergrunds sowie bestimmte Augentropfen oder eine Operation kann das Fortschreiten gestoppt werden.

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Flussblindheit

Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind weltweit ca. 20,9 Millionen Menschen mit Onchozerose infiziert. So heißt die Flussblindheit in der Fachsprache. 1,15 Millionen haben durch diese Krankheit einen Sehverlust oder sind unheilbar erblindet. Verantwortlich für die Verbreitung ist die Kriebelmücke, die in West- und Zentralafrika, Südamerika und Teilen der Arabischen Halbinsel vorkommt. Mit ihrem Stich überträgt sie Fadenwürmer auf den Menschen. Sie leben dann mehrere Jahre in den infizierten Menschen und setzen wiederum winzig kleine Würmer frei, die durch den Körper bis zum Auge wandern. Dort schädigen sie Netzhaut, Hornhaut und den Sehnerv. Gegen diese Krankheit hilft das Medikament Mectizan, das man ein- oder zweimal im Jahr einnehmen muss. Das Verteilen dieser Tablette durch Hilfsorganisationen kostet etwa einen Euro.

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Kinderblindheit

Insgesamt sind fast 1,44 Millionen Kinder blind. Hauptursachen für Kinderblindheit in Entwicklungsländern sind nicht korrigierte Fehlsichtigkeit, angeborener Grauer Star, angeborenes Glaukom, Hornhautvernarbungen durch traditionelle Medizin sowie die Vitamin-A-Mangel-Krankheit (Xerophthalmie). Weitere wichtige Gründe sind Röteln oder eine Erkrankung der Netzhaut (Retinopathie) bei Frühgeborenen.

Textquelle: Woche des Sehens, Christoffel-Blindenmission (CBM): Pressemappe 2021, Weltgesundheitsorganisation (WHO)

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Aufgabe 3

Teilt euch in fünf Kleingruppen auf. Jede Gruppe wählt eine der Augenkrankheiten unter „Gefahren für das Augenlicht weltweit“. Sammelt dazu die Informationen und stellt eure Ergebnisse den anderen Gruppen vor.

Tragt alles in einer Tabelle zusammen.


Die Partner der Woche des Sehens: