Blindenfußball-EM in Deutschland
Ab Mitte August ist die Arena am Anhalter Bahnhof in Berlin der Anziehungspunkte für Fans des Blindenfußballs. Zwischen dem 18. und dem 26. August entscheidet sich hier, wer der neue Titelträger im europäischen Blindenfußball wird. Neben Gastgeber Deutschland, dem Titelverteidiger aus der Türkei sowie dem Team von Vize-Europameister Russland sind auch die Mannschaften aus England, Italien, Rumänien, Frankreich, Belgien, Georgien und Spanien am Start.
Erster internationaler Wettbewerb in Deutschland
In zwei Gruppen treten die Teams gegeneinander an. Die Erst- und Zweitplatzierten aus jeder Gruppe treffen dann im Halbfinale am 24. August aufeinander. Am darauffolgenden Tag werden die Platzierungen fünf bis zehn ausgespielt bevor es am 26. August nach dem Spiel um Platz 3 zum Finale kommt. Hier entscheidet sich wer der neue Europameister im Blindenfußball wird.
Dabei dient das Turnier, das zum ersten Mal in Deutschland stattfindet, auch gleichzeitig als Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2018 in Spanien. Die vier besten Teams des Wettbewerbs lösen hier bereits ihre Tickets und können für die Titelkämpfe in Madrid planen.
Rasant und spannend
Blindenfußball ist genauso spannend und rasant wie das Fußballspiel Sehender, doch gibt es einige Unterschiede. Die Spieler zeichnen sich durch ein gutes Gehör, einen ausgezeichneten Orientierungssinn, Intuition, Körperbeherrschung und eine besondere Lauftechnik aus. Auch sonst ist manches anders. Der Ball ist etwas kleiner und durch eingebaute Rasseln, die ihn akustisch wahrnehmbar machen, auch schwerer als ein normaler Fußball. Die reine Spielzeit beträgt zwei Mal 20 Minuten, bei Unterbrechungen, zum Beispiel in Folge von Fouls, wird im Gegensatz zum Spiel der Sehenden die Zeit gestoppt. Das Spielfeld misst 20 mal 40 Meter und wird an den Längsseiten mit Banden begrenzt. Die Tore haben die Größe von Handballtoren. Insgesamt besteht eine Mannschaft aus fünf Spielern. Die vier Feldspieler müssen blind sein oder ihren vorhandenen Sehrest durch das Tragen von Dunkelbrillen ausgleichen. Der Torwart darf hingegen sehen und muss auch seine Augen nicht bedecken.
Besonders wichtig ist die sprachliche Kommunikation beim Spiel. Der Torhüter dirigiert durch Zurufe seine Abwehr, der Trainer an der Längsseite des Platzes die Mittelfeldspieler und ein so genannter „Guide“ hinter dem gegnerischen Tor die stürmenden Spieler.
Jubel nur in den Pausen
Auch für die Zuschauer ist einiges anders. So dürfen sie während des laufenden Spiels ihre Mannschaft nicht anfeuern, denn sonst würden die Spieler ihre Anweisungen und den Ball nicht hören. Gejubelt wird also in Spielunterbrechungen oder nach einem Tor.
Kommentiert wird das Spiel darüber hinaus von zwei Reportern. Blinde und sehbehinderte Zuschauer sowie Mitspieler können mit Hilfe von Kopfhörern und den Kommentaren das Spiel dadurch verfolgen.
Weitere Informationen zur Blindenfußball-Europameisterschaft finden Sie <link http: www.euro2017.berlin de external-link-new-window external link in new>HIER.